
Die deutsche Sprache wird zunehmend durch ideologische Eingriffe verfremdet. Während sich Unternehmen wie ImmobilienScout24 und zahlreiche Medienhäuser bemühen, gendergerechte Sprache als Ausdruck von Inklusion zu etablieren, erleben viele Leser und Nutzer diese Entwicklung als überflüssige Verkomplizierung, die weder sprachästhetisch noch praktisch nachvollziehbar ist. Die ursprüngliche Absicht, alle Geschlechter sichtbar zu machen, hat sich längst zu einer zwanghaften sprachlichen Verrenkung entwickelt, die das Verständnis erschwert und die Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf stößt.
ImmobilienScout24 als eines der führenden Immobilienportale Deutschlands hat sich entschlossen, in seiner gesamten Kommunikation Gendersprache zu verwenden. Nutzer werden mit Formulierungen wie “Mieter:innen”, “Anbieter:innen” oder “Kund:innen” konfrontiert. Die Motivation dahinter liegt laut dem Unternehmen in der Förderung von Diversität und Gleichberechtigung. Doch diese Veränderung wird nicht von allen Nutzern positiv aufgenommen. Viele empfinden Gendersternchen und andere Zeichen als künstlich, störend und unnötig. Bereits haben einige Nutzer begonnen, Newsletter des Unternehmens konsequent zu löschen oder das Portal zu meiden, weil sie sich durch die sprachliche Umgestaltung genervt fühlen.
Auch in der Medienlandschaft ist die Gendersprache ein umstrittenes Thema. Während der Tagesspiegel im Januar 2021 offiziell Genderleitlinien einführte, sah sich die Redaktion im November 2023 gezwungen, in der Printausgabe auf Gendersternchen und Doppelpunkte zu verzichten. Der Grund: Massive Leserproteste und Abonnementskündigungen. Ähnlich erging es turi2, einem Mediendienst, der nach nur 15 Monaten Gendersternchen aus seinen Artikeln verbannte – auch hier, weil die Leser es nicht akzeptierten. Die Süddeutsche Zeitung entschied sich von vornherein gegen Genderzeichen, da sie die Verständlichkeit der Sprache beeinträchtigen. Doch der Trend zur geschlechtsneutralen Sprache ist nicht aufzuhalten – trotz des deutlichen Widerspruchs aus der Bevölkerung. Laut einer Umfrage von Infratest dimap lehnen 65 Prozent der Deutschen Gendersprache ab. Dennoch halten viele Redaktionen daran fest, ohne Rücksicht auf ihre Leserschaft.
Einer der lautesten Kritiker der Gendersprache ist der Verein Deutsche Sprache (VDS). Bereits 2019 startete er den Aufruf „Schluss mit Gender-Unfug!“, der von zahlreichen prominenten Unterstützern unterzeichnet wurde. Der VDS argumentiert, dass Gendern keine natürliche Sprachentwicklung darstellt, sondern eine ideologisch motivierte Verordnung von oben ist. Dabei wird ignoriert, dass das generische Maskulinum seit Jahrhunderten geschlechtsneutral verwendet wird und eine einfache, klare Sprachform bietet. Sprachwissenschaftler warnen, dass das Gendern nicht nur die Lesbarkeit von Texten erschwert, sondern auch die kognitive Verarbeitung von Sprache beeinträchtigt. Während einige argumentieren, dass Gendersprache zur Sichtbarmachung von Minderheiten beiträgt, gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass sie tatsächlich Diskriminierung abbaut. Vielmehr schafft sie künstliche Barrieren, die den natürlichen Sprachfluss zerstören.
Das Gendern ist nicht das einzige Beispiel für ideologische Eingriffe in Sprache und Gesellschaft. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), das am 1. November 2024 in Kraft trat, können Personen ihren Geschlechtseintrag und ihre Vornamen durch eine einfache Erklärung beim Standesamt ändern. Was auf den ersten Blick als Fortschritt erscheint, birgt erhebliches Missbrauchspotential. Ein besonders aufsehenerregender Fall ist der des Rechtsextremisten Sven Liebich, der seinen Geschlechtseintrag in „weiblich“ änderte, ohne sein äußeres Erscheinungsbild zu verändern. Dies verdeutlicht, wie leicht das Gesetz zweckentfremdet werden kann, um politische oder persönliche Ziele zu verfolgen. Auch UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem warnte, dass das Gesetz bestehende Schutzräume für Frauen und Mädchen untergraben könnte.
Die große Mehrheit der Deutschen lehnt die Genderpraxis ab. Dennoch halten Unternehmen wie ImmobilienScout24 und zahlreiche Medienhäuser daran fest, sie weiter in die Alltagssprache zu zwängen. Dies zeigt eine bedenkliche Entwicklung: Die Bedürfnisse und Wünsche der Mehrheit der Bevölkerung werden ignoriert, während ein ideologischer Minderheitendiskurs über die Sprache bestimmt. Dabei hat die Geschichte bereits bewiesen, dass sprachliche Veränderungen nicht verordnet werden können. Sprache entwickelt sich organisch durch ihren Gebrauch, nicht durch Anordnungen oder Richtlinien. Die künstliche Einführung von Gendersprache läuft diesem Prinzip entgegen und hat bereits zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen Medien und ihren Lesern geführt.
Gendergerechte Sprache mag gut gemeint sein, doch sie verfehlt ihr Ziel. Sie macht Texte unnötig kompliziert, wird von der Mehrheit abgelehnt und spaltet die Gesellschaft, anstatt sie zu vereinen. Unternehmen wie ImmobilienScout24 sowie Medienhäuser sollten sich fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, an einer Sprachpraxis festzuhalten, die von ihren eigenen Kunden und Lesern nicht gewollt wird. Sprache sollte klar, verständlich und inklusiv sein – und dazu braucht es keine Gendersternchen, Doppelpunkte oder ideologisch motivierte Sprachverbiegungen. Die Realität zeigt: Wer seine Kunden und Leser ernst nimmt, sollte auf diesen überflüssigen Unsinn verzichten.