Zum Inhalt springen

„Provisionsschmerz“ bald auch bei Hybrid-Maklern

Seit etwa fünf Jahren kursiert der Begriff des Hybrid-Maklers in der Immobilienbranche. Das sind Startup-Unternehmen, von meist branchenfremden Gründern mit dem Ziel, mit Millionen Euro an Fremdkapital die deutschen und europäischen Immobilienmärkte zu besetzen. Dabei kommt insbesondere publikumswirksame Radio- und TV-Werbung zum Einsatz mit reißerischen Aussagen wie „Provisionsschmerz“ für den Verkäufer, weil er für die Dienstleistung des Maklers eine Provision zahlen musste, während es der Hybrid-Makler doch für den Verkäufer „umsonst“ gemacht hätte. 

Provisionsschmerz

Dabei umfasst eine Schauspielerin, die eine dumme Verkäuferin spielt, demonstrativ einen Kaktus bzw. ein Schauspieler legt seine Hand auf einen heißen Grill. Und ein Sprecher erklärt: „Oh – Provisionsschmerz! Schlimm, wenn man erkennt, dass man bei seinem Immobilienverkauf Tausende von Euro verschenkt hat!“

Ein solches Startup, welches jüngst von internationalen Wagniskapitalgebern wieder 50 Mio. eingesammelt hat, bietet ebenfalls seine Dienstleistung für den Verkäufer provisionsfrei an, berechnet aber dem Käufer eine höhere Provision, als ortsüblich fällig.

Ob sich die Investitionen wirklich gelohnt haben, wird sich zeigen, wenn Weihnachten 2020 das Gesetz über die Aufteilung der Provision zwischen Käufer und Verkäufer gilt. Dann muss der Käufer einer Eigentumswohnung oder eines Einfamilienhauses nämlich eine Provision in der Höhe zahlen wie auch der Verkäufer zahlt. Und wenn der Verkäufer keine Provision zahlt… dann funktioniert das Geschäftsmodell „verkäuferprovisionsfrei“ nicht mehr.

Die „Hybridität“ besteht darin, dass die Aktivitäten wie Homepagegestaltung mit überwiegender Eigenwerbung zwecks Akquise neuer Objekte, Immobilienbewertung, Exposéerstellung, Anbietung in den Immobilienportalen, Exposéversendung und andere Arbeiten zentral organisiert werden. Den überwiegend aus Quereinsteigern bestehenden „selbständigen und erfahrenen“ Maklern vor Ort bleibt dann nur der Job als Objektzeiger zu fungieren. Und das wird dem Verkäufer dann als für ihn vorteilhafte Arbeitsweise angepriesen.

Die aggressive Werbung der Hybrid-Makler sind aber nicht nur eine groß angelegte Werbung für das eigene Unternehmen, sondern sie richten sich auch gegen die Arbeitsweise professioneller Makler.
Diese klassischen Makler, zumeist mit einer fundierten Ausbildung zum Immobilienkaufmann, erbringen selbstverständlich auch die Leistungen, die von den Hybrid-Maklern als etwas Besonderes angepriesen werden. Darüber hinaus erbringen sie wertvolle Dienstleistungen und bringen persönliche Erfahrungen ein und verfügen als Regionalunternehmen über bessere Marktkenntnisse.

Also, vertrauen Sie dem guten Makler vor Ort!

Provisionsschmerz bald auch bei Hybrid-Maklern